Auf dem Grundstück der bestehenden Villa Rosau am See wird ein Projekt vorgeschlagen, welche angemessene Antworten bezüglich Städtebau, der architektonischen Sprache, der Einbettung in die Landschaft, Bezug zur bestehenden Villa Rosau, den Anschluss am Schanzen und Sicht zum See liefert.
Ausgangslage
Wir legen das Semester als Untersuchung der Frage an: „Wie entwerfen“? Mit einem besonderen Fokus auf referentiellen Verfahren soll das Bewusstsein um das eigene Entwerfen geschärft, eine eigene Haltung (weiter)entwickelt und das entwurfliche Repertoir erweitert werden.
Die gewonnenen Thesen und Erkenntnisse werden wir anhand eines Entwurfes für ein städtisches Wohnhaus an einen prominenten Bauplatz an der Zürcher Seefront ausloten.
Entwurfsidee
Die Strassenfluchten entlang dem weissen und roten Schloss, sowie der bestehenden Baumreihen werden weitergeführt. Dadurch wird das IBM und das Kongresshaus dazwischen gespannt. Entlang des Seeufers gibt es eine bestehende und geltende Traufhöhe, welche das Projekt ebenfalls weiterführt.
Die Geste, welches die Nationalbank und das Terrasse-Gebäude zum Bürkliplatz ausstrahlt, wird im Projekt übernommen. Dadurch entsteht eine Hierarchie der Fassaden mit deren verschiedenen Gesichter, welche zu jeder Seite sich angemessen verhalten soll; die Stadtfassade zum Bürkliplatz, eine repräsentative Fassade zum See, eine Strassenfassade zum Kongressshaus und eine Rückfassade nach Norden.
Die Schnittstelle der beiden wichtigsten Fassaden wird zu einer auffallenden Stelle am Projekt und wird mit einer öffentlichen Stadtloggia markiert. Die Mittelachse der Villa hat weiterhin die Sicht zum See. Im nördlichen Volumenabschnitt gibt es eine Überschiebung des Volumens und dadurch entsteht ein Abschluss der Gotthardstrasse.
Ein C-förmiges Volumen umklammert die zwingend zu erhaltende Villa Rosau. Der vordere Kopfbau am General Guisan Quai mit drei gestapelten verschiedenen Stadtloggien an der prominentesten Stelle zum Bürkliplatz, See und Villa Rosau. Der hintere Kopfbau am Ende der Gotthardstrasse. Und dazwischen eingespannt, ein tiefer gelegener Mittelbau. Die Nutzung im Hauptbau ist eine Architekturschule, an einem schönen, prominenten und inspirierenden Ort von Zürich.
Projektierung
Im vorderen Kopfbau zum See gibt es hinter der Arkade ein Restaurant. Es gibt zwei Eingänge, welche direkt zur Treppe führen. Im Mittelbau eine lange grosse Halle, angehängt sind erhöhte Arbeitsräume. Die Halle hat mehrere direkte Eingänge vom Hofplatz. Und im hinteren Kopfbau, sind Werkstätte untergebracht. Die Villa erhält eine Bar & Cafe Nutzung.
Ein geometrischer klar definierter Stadtboden soll den Hof fassen und soll dabei in die Halle des Mittelbaus eindringen. Neben den frei angeordneten Platten soll sich die Villa in den Platz als Objekt eindrücken und zur Lebendigkeit dieses Platzes einen Beitrag leisten.
Im vorderen Kopfbau führt die Treppe in zwei Richtungen. Einmal zum Fenster mit Bezug zum Kongresshaus und einmal zur grossen Stadtloggia. Dadurch hat der grosse Saal im 2.OG zwei Eingänge.
Im Mittelteil gibt es eine lange Galerie welche transparent zum Kongresshaus ist. Über eine Erschliessungsschicht sind die Arbeitsateliers für Architeken erschlossen. Und zum Hof gibt es eine verbindende Veranda mit Blick in die Stadt.
Im hinteren Kopfbau sind zwei kleine Ateliers mit Nordlicht untergebracht und dazu sind zwei Gemeinschaftsräume angehängt.
Im ersten Obergeschoss ist die Bibliothek mit einer eigenen Lernloggia, welche zum See und Hof gerichtet ist. Im vierten Obergeschoss gibt es Vorlesungssäle, die dritte Stadtloggia mit Dachgarten zum Himmel offen und ein Ausgang auf die Dachterrasse des Mittelbaus mit kleinen Studiolos.
Realisierung
Konstruktion
Es gibt eine primäre Tragstruktur mit Stützen. Leichte Wandkonstruktionen formen ausserhalb dieser Tragstruktur die Räume. Die Ateliers haben hauptsächlich geschlossene Wandflächen und werden mit grossen Oblichtern belichtet und sollen die Konzentration im Raum fördern.
Fassaden
Die Fassade zum Kongresshaus lässt eine grosszügige Transparenz der Galerie zum Kongresshaus zu. Der Sockel eher schwer ausgebildet und darauf eine leichtere Konstruktion aus Glas und Metall.
Die repräsentative Fassade zum See mit der seitlichen Stadtloggia und der Arkade im Süden.
Die Nutzungen der Bibliothek und vom Saal sind ersichtlich.