Die Künstlerin Alice Trepp modelliert Skulpturen mit ihren Händen und verewigt damit Momente in der Zeit. Künstler arbeiten an ihrem Thema, während Architekten die Menschen dazu bringen, in dem, was sie bauen, zu leben. Das Atelier Trepp wurde für einen Menschen, aber auch für einen Ort entwickelt.
Ausgangslage
Ein Atelier als Spiegel des Denkens und der Philosophie eines Künstlers zu entwerfen, fasziniert seit langem Generationen von Künstlern und den mit der Aufgabe betrauten Architekten. In der Nähe von Origlio, einem Dorf mit Blick auf den gleichnamigen See, ist das Atelier von Alice Trepp sowohl ein Ort der Arbeit als auch ein Zuhause. Das Atelier Trepp ist so gebaut, dass es sich so natürlich wie möglich in die Höhenlinien einfügt, die die Morphologie des Ortes bilden.
Entwurfsidee
Der Ort erinnert an die typische morphologische und territoriale Gestalt, in der griechische Theater gebaut wurden, die den Tälern eines natürlichen Hangs folgen, oft an Orten mit spektakulären Aussichten und perspektivischen Öffnungen. Aus dieser Art, auf dem Territorium zu liegen, wurde die Idee des Projekts geboren. Die Form entwickelt sich aus der Ablesung der Höhenlinien und der Aufwärtsbiegung von zwei von ihnen, unter denen das Gebäude mit dem Ausschnitt in gewundene Räume und Bewegungen eingefügt wird.
Projektierung
Das Volumen wächst wie Blätter aus dem Boden und lässt die Architektur als natürliches Landschaftsmerkmal erscheinen. Ein ikonischer Akzent wurde hinzugefügt, indem die Konstruktion um eine "Cenote" gedreht wurde, um die ecuadorianische Herkunft der Künstlerin zu würdigen. Um diesen Kern herum gebaut, überschneiden sich die beiden Stockwerke und schaffen ein dynamisches Spiel von Transparenz und visueller Durchlässigkeit. Innen- und Außenräume verschmelzen und formieren sich neu und stehen in ständiger Interaktion mit dem Licht und der umgebenden Landschaft. Die Cenote im Atelier Trepp ist ein Raum der Kontemplation und der Gemeinschaft mit der Natur. Das reflektierte, gebrochene Lichtspiel auf dem Wasser fördert ein multisensorisches Bewusstsein für das Vergehen der Zeit. Die Cenote markiert das Vergehen der Zeit im Laufe des Tages und der Lichtveränderungen und hält die flüchtigen Momente des Tages fest. Die Frische, die vom Wasser herabkommt, die leichte Brise, die die süß duftende, überhängende Vegetation sanft weht, das Zwitschern der Vögel und der Blick auf die vorbeiziehenden Wolken beschwören Visionen des Künstlers herauf, der auf dem Kies des seichten Wassers liegt, eingetaucht in einen Moment der sinnlichen Erkundung. Die Suche nach dem Erhabenen im Alltäglichen, ein Moment der Kontemplation für den Künstler vor, während und nach der Schaffung eines Kunstwerks.
Besonderheiten
Das Projekt stellt ein raffiniertes Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der Künstlerin als Auftraggeberin und dem Ort, an dem sich die Villa befindet, dar.
Die Einfügung in den Boden und die gewundenen Bewegungen, die sich aus den Räumlichkeiten des Projekts ergeben, haben zu harmonischen Formen geführt. Insbesondere das Dach und die Cenote erforderten einen beträchtlichen Erfindungsreichtum zwischen digitalem Entwurf und realer Konstruktion.
Das besondere Design ermöglichte die Umarmung des Ausblicks und erhöhte auch den Blick auf das Panorama für den Nachbarn. Diese harmonische Integration in die Natur verwischte die Grenze zwischen innen und außen und ermöglichte eine Verbindung zwischen ihnen und eine anregende Umgebung für die Künstlerin.