Wohnbauten: Ein- und Zweifamilienhäuser, Transformation: Sanierungen, Umnutzungen
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Aufstockung & Sanierung Reihenhaus Zürich
Projekt-ID:
540309
Bezugsfertigstellung:
Februar 2019
Wohnungen :
1
Stockwerke:
4
Parkplätze:
1
Gebäude:
1
Untergeschosse:
1
Grundstücksfläche:
376 m2
Geschossfläche:
327 m2
Nutzfläche:
230 m2
Gebäudevolumen:
930 m3
Auszeichnungen:
Finalist "Der beste Umbau 2020"
Publikationen:
Hochparterre 5/19, Bau der Woche auf swiss-architects.com, Sonntags Zeitung vom 16.06.2019
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Projektbilder & Renderings
Pläne
Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1.Obergeschoss
Grundriss 2. Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Fassade West
Fassade Süd
Fassade Nord
Querschnitt 1
Querschnitt 2
Detailschnitt
Kurzbeschrieb
Die Aufstockung schafft Räume mit Weitsicht und neue Aussenräume. Mit einem Flachdach bleibt das Gebäude ähnlich hoch wie die bestehenden. Das neue Volumen wird aussen ähnlich materialisiert wie der Altbau. Neue Elemente erinnern an die klassische Moderne und die Entstehungszeit des Quartier.
Ausgangslage
Die Siedlung im Quartier Zürich-Unterstrass besteht aus zweigeschossigen Reihenhäusern von 1928, die um einen alten Tennisclub gruppiert sind. Es gibt 3er und 2er Einheiten sowie das freistehende Haus des Baumeisters. Alle Gebäude haben die gleichen Gestaltungslemente innen wie aussen. Obwohl in der 3-geschossigen Wohnzone gelegen, sind die Häuser grundsätzlich unverändert.
Die fünfköpfige Bauherrschaft wünschte sich mehr Platz, Licht und Aussenbezug.
Entwurfsidee
Mit dem Projekt wurde die noch zusätzlich mögliche Ausnützung über eine Aufstockung realisiert. Die gängige Praxis der Aufstockungen mit Giebeldach, eine Streckung des bestehenden Volumens sozusagen, wurde absichtlich vermieden. Mit klassisch modernen Flachdächern, anlehnend an den Tennisclub und Projekte von Protagonisten der Entstehungszeit wie Adolf Loos und Josef Frank, bleibt die Firstlinie mehr oder weniger konstant und das Gebäude integriert sich damit gut in die Siedlung. Durch die Abtreppung des Volumen entstanden auf zwei Geschossen unterschiedlich nutzbare Aussenräume. Das Bedürfniss der Bauherrschaft nach Licht und Aussenraumbezug konnte so ideal erfüllt werden.
Projektierung
Das neue Volumen ist aussen ähnlich gehalten wie der Altbau, trotzdem es sich aufgrund von statischen Vorgaben um einen Holzbau handelt. Mit Aerogel-Dämmputz war es möglich den Altbau den energetischen Vorschriften anzupassen ohne Veränderung der bestehenden Fenstereinfassungen und mit sanftem Übergang zum Nachbargebäude. Gestaltungsmerkmale wie Bänder aus Klinker wurden übernommen und neue Elemente wie die Pergola oder das runde Fenster an die klassische Moderne angelehnt. Die Aufstockung könnte auf den ersten Blick schon immer so gewesen sein. Auf den
zweiten Blick sind interessante Details, Anspielungen erkennbar und der aktuelle Umbau wird als solches realisiert.
Auch im inneren orientiert sich der Umbau an der athmosphärischen Qualität des Bestehenden.
Im Erdgeschoss wurde mittels feiner, räumlicher Justierungen die Küche als Mittelpunkt des Hauses gestärkt. Die schwarz schimmernde Küche mit Naturholzabdeckung und farbigen Zementplatten am Boden bilden einen selbstbewussten Rahmen für das Leben der jungen Familie.
In der Aufstockung wird der Charakter der ursprünglichen Materialisierung weitergeführt. Unterschiedlich hohe und farbige Holztäfelungen, eigentliche Vorsatzschalen des neuen Holzbaus, schaffen den Bezug zum Bestand und kreieren verschiedene Raumstimmungen. Blau-weisse Zementplatten geben dem Dachzimmer einen mediterranen Ausdruck und schliessen die Zimmerabfolge des hohen Gebäudes akzentvoll ab.
Realisierung
Da die Aufstockung als Holzbau realisert wurde, konnte die Bauzeit verkürzt und die beiden unteren Geschosse bewohnt bleiben.