Architektur-Jahrbuch 2020 der Schweizer Baudokumentation
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Projektdatenblatt
Baubeschreibung
Kurzbeschrieb
Der Büroneubau der Weleda AG am Hauptsitz in Arlesheim ist ein Holzelementbau, gebaut mit einheimischem Buchenholz.
Ausgangslage
Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Weleda AG führte in den bestehenden Bürogebäuden zu räumlich beengten Verhältnissen. Dies wollte man durch den Neubau eines Bürogebäudes wieder verbessern. Das Gebäude wurde neben den Schaugarten platziert und soll diesen dadurch ebenfalls etwas aufwerten. Der Neubau beherbergt heute die Abteilungen Marketing und die medizinisch-wissenschaftliche Auskunft.
Entwurfsidee
Der Büroneubau besteht hauptsächlich aus der rechteckig, zusammenhängenden Bürofläche. Diese Anordnung garantiert grösstmögliche Flexibilität in der Zukunft. Die Bürofläche ist als Multiple Space Bürofläche ausgestaltet. Zwei Gebäude-Rucksäcke geben dem Neubau seine spezifische Form. Die Gebäuderucksäcke beinhalten die beiden Funktionen Erschliessung und Infrastruktur.
Das neue Bürogebäude soll als Holzbau erkannt werden können. Die Hauptfassade und die Gebäuderucksäcke werden in ihrem Erscheinungsbild unterschiedlich ausformuliert. Die unterschiedliche Ausformulierung unterscheidet sich aber bewusst nur in der äussersten Schicht der Bekleidung. Während die Hauptfassaden die Fensterelemente durch die Elementrahmen gekennzeichnet werden, werden die Gebäuderucksäcke mit Vertikallamellen zum monolithisch ablesbaren und halbtransparenten Baukörper.
Die Rahmenbildung der Hauptfassade wird bewusst nicht stockwerksgleich gemacht, um ein nach oben verjüngendem Erscheinungsbild zu erreichen. Mit den gerundeten Gebäude-Rucksäcken und den farbigen, geschosshohen Stoffstoren werden die anthroposophischen Werte der Firma ausgedrückt.
Projektierung
Bereits im 2015 durfte Fox Wälle Architekten SIA eine Standortevaluation für einen Neubau der Weleda machen. Die erste Evaluation prüfte den Neubau auf einem angrenzenden Grundstück im Besitz der Gemeinde. Der endgültige Standortentscheid viel aber auf das Areal neben dem bestehenden Schaugarten. Mit diesem Standort konnte man auch den Schaugarten selbst aufwerten und besser in die Gesamtanlage integrieren.
Im 2016 wurde basierend auf dem Standortentscheid der Totalunternehmer Hess Holzbau AG und das Architekturbüro Fox Wälle Architekten SIA mit der Realisation beauftragt. Der Planung vorgelagert wurde ein Seminar zur Mitarbeitermitwirkung veranstaltet. Das Büroraumkonzept wurde von Hunziker Bürodesign GmbH als Multiple Space entwickelt. Umgesetzt wurde das Innenraumkonzept von Doppler und Saner GmbH.
Realisierung
Als Totalunternehmer realisierte Hess Holzbau AG den Neubau. Das Gebäude ist ein Holz-Elementbau mit Holz-Beton-Verbunddecken. Auf ein Untergeschoss wurde verzichet. Die beiden Gebäude-Rucksäcke sind in Stahlbeton ausgeführt und steifen das Gebäude durch die diagonale Anordnung aus.
Besonderheiten
Eine erwähnenswerte Besonderheit ist die Verwendung von einheimischem Buchenholz für die Tragkonstruktion. Zudem ist das Gebäude nach dem Minergie-Eco-Standard errichtet und besitzt eine Heizung/Kühlung mit reversiblen Erdsonden. Das heisst, dass im Winter die Energie aus dem Erdreich gewonnen und im Sommer wieder in das Erdreich gestossen wird.