Ersatzneubau Wohn- und Geschäftshaus Bankstrasse, Uster
Wohnen (ab 3 Wohneinheiten)
Mehrfamilienhäuser (Neubau)
Wettbewerbskategorien
Wohnbauten: Mehrfamilienhäuser und Überbauungen
Ersatzneubau Wohn- und Geschäftshaus Bankstrasse, Uster
Projekt-ID:
761602
Bezugsfertigstellung:
September 2019
Wohnungen :
8
Anzahl Arbeitsplätze:
50
Stockwerke:
7
Parkplätze:
10
Gebäude:
1
Untergeschosse:
2
Grundstücksfläche:
535 m2
Geschossfläche:
2735 m2
Nutzfläche:
2000 m2
Gebäudevolumen:
8765 m3
Gebäudekosten BKP 2:
CHF 9'000'000.00
Projektbilder & Renderings
Pläne
Situationsplan
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. & 2. Obergeschoss
Grundriss 3. Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Grundriss 1. Untergeschoss
Grundriss 2. Untergeschoss
Querschnitt
Querschnitt
Längsschnitt
Längsschnitt
Ansicht Bankstrasse
Nordostfassade
Nordwestfassade
Südwestfassade
Südostfassade
Detail Fassadenschnitt und Detailzeichnungen 3.OG/DG
Plakat
Kurzbeschrieb
Das Gebäude mit Mischnutzung im Stadtzentrum von Uster nimmt die Vielgestaltigkeit der Umgebung als Thema auf und bietet mit seiner sorgfältigen Umsetzung mehrschichtige Lesarten an.
Ausgangslage
Der Neubau in der Kernzone komplettiert als städtischer Baustein die Strassenfront am Bahnhof Uster und nimmt typische Merkmale der Nachbarschaft auf. Er verfügt über einen hybriden Nutzungsmix, welcher der prominenten Lage gerecht wird. Über einem Restaurant liegen zwei Geschosse mit Büro- und Praxisräumen, darüber sind auf zwei Etagen acht Wohnungen angeordnet – ein klassischer städtischer Typus. Die Herausforderung lag darin, dem Gebäude Kraft, Ausstrahlung und Selbstverständlichkeit zu geben und damit einen architektonischen Beitrag zu leisten, der mit der Stadt in Dialog tritt.
Entwurfsidee
Fassaden von Alder & Sullivan in Chicago, oder Joze Plecnik in Wien mögen im Hintergrund gewirkt haben: die Stapelung von unterschiedlichen Fensterformaten zu aufstrebenden «Fenstersäulen» erzeugen eine vertikale Progression und lösen eine Narration vom Inneren und Äusseren aus. Die Arbeit mit einzelnen Attributen begann sich im Prozess von eindeutigen Referenzen zu lösen und eine vielschichtige Eigenständigkeit zu entwickeln, die Beziehungen aufbaut sowie Brüche und Opposition mit einschliesst. Somit wurde ganz im Sinne der ursprünglichen Vorbilder eine eigenständige Antwort auf die Themen von Plastizität und Proportionalität in einer an sich flachen städtischen Fassade gefunden.
Die komplexe Gliederung der Strassenfassade soll zu einer aufmerksamen Lektüre einladen, ohne eine eindeutige Sichtweise vorzugeben. Die Gradierung der übereinanderliegenden Fensterformate betont den städtischen Takt und eine gelassene, massive Ruhe. Fensterbänke aus Kunststein und Blech vermitteln als Elemente der Verklammerung auf einer zweiten Ebene und entfalten ein reiches Spiel von vertikalen und horizontalen Bezügen. Die aussen angeschlagenen, schmalen Fenster der Wohnungen im dritten Obergeschoss schliessen die Fensterjoche ab und sind mit «Bodenfenstern» der Dachwohnungen zusammengefasst, die Blicke auf die Strasse zulassen und sich von innen mit hölzernen Klappläden verschliessen lassen.
Projektierung
Die unmittelbare Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Gebäude der Credit Suisse, das als Zeitzeuge und städtischer Ankerpunkt aus der Reihe der Bauten an der Bankstrasse herausragt, hat Referenzen auf mehreren Ebenen nahegelegt. Innerhalb der strengen Vorgaben von Denkmalpflege und Stadtbildkommission versuchten wir eine Sprache zu entwickeln, welche die Vielfalt der städtischen Umgebung reflektiert und sich eigenständig lesen lässt.
Das architektonische Konzept profitiert von der generischen Kraft der durch die heterogenen Nutzungen notwendige Dichte an Installationen auf räumlicher Ebene. Mit der gebündelten Technikführung an den Schmalseiten erhalten wir im Inneren maximale Freiheit für flexible Nutzungen in den Dienstleistungsgeschossen. Gleichzeitig spannen die beiden «Kamine» den Aussenraum der lang gestreckten Dachzinne auf und markieren den Baukörper prägnant in der Stadt. In den beiden Wohngeschossen formulieren wir mit der klaren Kernanordnung eine raumhaltige Serviceschicht, die statisch wirksam ist und Durchgangsräume, Bäder und Reduits aufnimmt und dabei vielschichtige Raumbeziehungen erzeugt.