In einem durch die Immobilientochter der Franke AG in Aarbug veranstalteten Wettbewerb, wurde auf der Basis eines bestehenden städtebaulichen Entwurfes ein Wohnquartier entlang der Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft entwickelt.
Ausgangslage
Mit der Oberstadt entwickelt der ortsansässige Franke-Konzern mit seiner Immobiliengesellschaft Artemis AG ein neues Quartier, das den Grundsätzen der 2000-Watt-Gesellschaft folgt und beispielhaft für eine nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen steht. Dafür wurde 2014 ein Wettbewerb über zunächst fünf Baufelder lanciert mit dem Ziel, unterschiedliche Architekturen und Architekten für die jeweiligen Baufelder zu identifizieren. Luca Selva Architekten haben den Wettbewerb für das Baufeld A entscheiden können und haben mit dem Projekt die Vorgaben der Bauherrschaft umgesetzt.
Entwurfsidee
Kern des Projektes ist ein kompakter Grundriss, der auf dem Kammerprinzip beruht und die Tiefe des Grundrisses effizient und räumlich reich entwickelt. Das Projekt wurde im Weiteren entlang der Anforderungen der 2000-Watt Gesellschaft entwickelt. Auf diesem Hintergrund entstand ein charakteristischer Holzbau mit ortstypischen, geschosshohen und konstruktiven Holzschutzelementen, die das Gebäude horizontal strukturieren und die roten lasierten Schalungen entsprechend schützen.
Projektierung
Die gesamte Überbauung (vier Mehrfamilienhäuser und Autoeinstellhalle) wurde als 2000-Watt Areal definiert. Die kompakte Gebäudeform, sowie die Nutzung der erneuerbaren Energien und ein aufeinander abgestimmtes Gebäudekonzept, bildeten die Grundlage für die Einhaltung der Richtwerte des SIA Effizienzpfad Energie 2040. Die komplette Aussenhülle wurde in einem konventionellen Holzrahmenbau konstruiert. Repetitive Elemente und einfache Konstruktionsdetails tragen dazu bei, die Grauenergiebilanz stark zu verbessern. Dank den übereinanderliegenden Schotten, welche aus Ortbeton gefertigt sind, konnte auch das statische Konzept möglichst einfach gehalten werden. Eine effiziente Beschattung (sommerlicher Wärmeschutz) konnte über die allseitig umlaufenden Vordächer erzielt werden. Der gesamte Strombedarf für unter anderem die Geräte und Beleuchtungen, kann in der Jahresbilanz über die Photovoltaikanlage, welche sich auf dem Franke-Areal befindet, bezogen werden. Auf eine Komfortlüftung wurde aus Aspekten der Nachhaltigkeit bewusst verzichtet.