An Stelle des abgebrannten EFH aus den 1950er Jahren, wurde ein Zweifamilienhaus errichtet. Der Bauherrschaft mit italienischen Wurzeln war es ein Anliegen, die Parzelle maximal auszunutzen und mit beschränktem Budget ein repräsentatives Haus zu erhalten.
Ausgangslage
Das Einfamilienhaus mit einer 2.5 Zimmer Einliegerwohnung befindet sich in einer Wohnzone von Uitikon. Das disparate Umfeld mit Ein- und kleinen Mehrfamilienhäusern aus allen Dekaden ab den 1950er Jahren, machen eine Bezugnahme auf Vorhandenes hinfällig. Wichtige Aspekte sind die Flexibilität der Nutzung, die Privatsphäre, die Aussicht und der Anspruch an Repräsentation bei beschränktem Budget.
Entwurfsidee
Gemäss den Ansprüchen der Bauherrschaft sollte ein Haus im Geiste eines Palazzo errichtet werden. Ein wesentliches Merkmal eines Palazzo ist das Piano Nobile. Durch die Lage im Obergeschoss wirkt es vornehm und erhaben und bietet gleichzeitig eine ausreichende Privatsphäre. Die Differenzierung der Proportionen, wie z.B. die höheren Fenster, weisen auf die repräsentative Nutzung hin. Die Gliederung des Baukörpers greift traditionelle typologische Elemente auf, welche in eine zeitgemässe Sprach übersetzt werden.
Projektierung
Die Gesimse aus Ortbeton variieren je nach Repräsentationsgrad in Höhe und Breite. Teilweise greifen die Bänder aus und verleihen der schlichten Geometrie des Baus zusätzlich Substanz und eine skulpturale Präsenz. Die Gesimse werden von vorfabrizierten Betonpfeilern getragen. Kapitelle im Bereich des Piano Nobile verweisen auf dessen Stellenwert. Ein weiteres Merkmal eines Palazzo ist der punktuelle Einsatz der Mittel: repräsentative Räume werden veredelt, untergeordnete Räume hingegen zurückhaltend ausgestattet. Diese Herangehensweise wurde auch aufgrund des limitierten Kostenrahmens verfolgt. Vom Eingang führt eine Wendeltreppe führt ins Piano Nobile. Oberhalb der Treppe liegt die Diele mit Bibliothek, von welcher die überhohen Wohnräume erschlossen sind. Der Aussenraum erstreckt sich vor den Wohnräumen und verzahnt sich mit diesen. Die Privat - und Nebenräume sind auf der Nordseite des Gebäudes angeordnet. Trotz der Bescheidenheit, verfügen auch sie über räumliche Qualität: Entlang der freien Fassade kann das Gebäude komplett durchschritten werden, was eine grosszügige Erscheinung bewirkt und eine flexible Nutzung erlaubt. Die Materialisierung reagiert auf die Nutzung. Die privaten Räume sind mit einfachen Materialien wie Linoleum und gestrichenen Brüstungsverkleidungen versehen. Die Brüstungen der repräsentativen Räume sind mit Eiche verkleidet, die Böden mit römischem Travertin belegt. Diesen hat der Bauherr selbst im Steinbruch ausgesucht und in die Schweiz importiert.