Ein kontinuierlicher Dialog zwischen architektonischen Entscheidungen und Kunstwerken. Ein Lehrpfad, der es ermöglicht hat, eine interessante Herangehensweise am Architekturprojekt auszuprobieren.
Ausgangslage
Der Ort, an dem das Projekt angesiedelt ist, heisst Schützenmatte. Der Umfang im Nord-Westen wird durch eine Steinfassade begrenzt. Diese grauen Fassaden sind mit farbigen Graffiti bemalt. Die Eisenbahnbrücke aus Stahlbeton dringt gewaltsam in die Parzelle ein und teilt sie in zwei Teile.
Eine Anordnung von zwölf grossen Platanen wirkt wie ein Filter zwischen der belebten Strasse des Bollwerks und dem Platz.
Dieser Ort mit seinen Besonderheiten ist in den Kontext der historischen Stadt gestellt. Der Kontrast dazu ist stark und macht die Handlung zu einem Nicht-Ort. Fast surrealistisch.
Entwurfsidee
Die Positionierung des Gebäudes basiert auf der Analyse eines Werkes von Giorgio De Chirico: Piazze d'Italia. Der Künstler, der als Vater des Surrealismus gilt, malt in seinen Werken architektonische Elemente. Dies schafft eine erste Verbindung zwischen Surrealismus und Architektur.
Im Jahr 1913 entstand das Werk in Abbildung 1. Man kann einige Elemente erkennen, die eine Inspirationsquelle für die Konzeption des Projekts darstellten. Ein einziges architektonisches Objekt im Zentrum einer Perspektive, anomale Proportionen und ein homogener Boden, der die Gebäude hervorstechen lässt.
Projektierung
Der äussere Teil des kreisrunden Grundrisses wird durch ein Fensterband beleuchtet, das den Besucher auf dem gesamten Weg begleitet. Dank der geometrischen Eigenschaften des Kreises könnte die Strecke unendlich sein. Der Besucher kann die Werke nach Belieben besichtigen, ohne dass eine Wand das Ende anzeigt.
Der kreisförmige Plan entwickelt sich um ein Oberlicht. Es ist das Herzstück des Gebäudes. Wie die Reliquie in buddhistischen Tempeln. Der zentrale Bereich ist durch eine Metallskulptur in Form eines Eis charakterisiert. Ein Element, das Architekten inspirierte und oft in surrealistischen Werken dargestellt wird. Die Werke von Magritte, Dalí und Oppenheim enthalten dieses Element als Symbol der Wiedergeburt. In der Architektur sind die Kuppeln oder die Dächer von der Form des Eis inspiriert und nutzen seine statischen Eigenschaften aus. Ein gemeinsamer Nenner zwischen Surrealismus und Architektur. Ein Museum mit anomalen Merkmalen.
Ein Museum, das trotz seiner runden Formen funktional ist. Die Räume sind dank der beweglichen Wände auf vielseitige Art und Weise nutzbar.Eine Flexibilität, die bei einer Nutzungsänderung auch in Zukunft eine vielseitige Anwendung gewährleistet.