Öffentliche Bauten, Industrie und Gewerbe, Wohnbauten: Mehrfamilienhäuser und Überbauungen
Raiffeisen-Areal Altnau
Projekt-ID:
767784
Bezugsfertigstellung:
August 2018
Grundstücksfläche:
4176 m2
Projektbilder & Renderings
Pläne
Schwarzplan
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
2. Obergeschoss
Fassaden
Schnitt
Schnitt
Sturz über dem Eingang der Bank
Horizontalschnitt Fenster der Raiffeisenbank
Vertikalschnitt Brüstung und Sturz der Raiffeisenbank
Prospekte & Beschriebe
Kurzbeschrieb
Das Raiffeisen-Areal ist der gesamtheitliche Beitrag zur Restrukturierung einer Gemeinde am Bodensee. Die häufig am Land anzutreffende Trennung von Wohnen, Arbeiten und Gewerbe wird aufgehoben. Die neue Mitte nimmt Wohnungen, eine Bank und Gewerbe auf. Sie wurden um den gemeinsamen Platz gruppiert.
Ausgangslage
Ein identitätsstiftender Ort mit öffentlichem Platzraum in vertrauter Atmosphäre. Das sollte die neue Bebauung mit Bankzentrale, Gewerbeeinheiten und Wohnungen schaffen. Gewünscht war ein Konzept, das die Typik der umgebenden, regionalen Architektur aufnimmt und flexibel auf künftige Bedürfnisse reagieren kann. Das entstandene Projekt setzt die Philosophie der Raiffeisenbank zeitgemäß um: als ein Ensemble mit Gebrauchswert und städtebaulicher Magnetwirkung.
Entwurfsidee
Die Idee: Mit einer unprätentiösen Architektur nimmt das Ensemble die Charakteristik des Ortes auf und generiert eine vertraut dörfliche Atmosphäre. Einfach geschnittene Baukörper gruppieren sich um den „Marktplatz“ als neue Mitte und stellen mit Bezug zum Umfeld eine übergreifende Identität her. Die Merkmale: Die energetisch sinnvoll konzipierten Gebäude generieren einen niedrigen Betriebsaufwand, natürliche und authentische Materialien tragen zum werthaltigen Ambiente bei. Flexible Strukturen lassen sich einfach auf sich ändernde Nutzungsszenarien anpassen – in den Bank- und Wohnbereichen. Eine KITA, die Polizeistation, die Arztpraxis kleine Gewerbe und ein Dorfgemeinschaftsraumwerten das Funktionieren des Ensembles auf. Die "Wiederbelebung" vernachlässigter Ortskerne hat in unserem Büro Tradition. Das Interesse an solchen Restrukturierungen ist rund um den Bodensee beachtlich. So haben wir etwa in Vorarlberg die Kerne von Lochau und Mäder aufgewertet, an einem Busbahnhof und umliegenden Bauten in Feldkirch wird derzeit gearbeitet. Städtebaulich treffen einander in Altnau Integration und Innovation. Der u-förmige Platz mit seinen Bauten, klaren Raumkanten und offenen Sichtachsen ist sicherlich neu im Ambiente eines Straßendorfes. Die kollektive Erinnerung an die traditionellen, europäischen Zentren sowie eine masstabbezogene Architektur in alemannischer Bautradition tragen wesentlich zur Akzeptanz in der Gemeinde bei.
Projektierung
Authentizität als Gestaltungsfaktor: Für die Konstruktion wurde in der Sockelzone verputztes Mauerwerk verwendet, in den oberen Etagen Holzkonstruktionen. Die beiden Wohngebäude und die Bank unterscheiden sich dabei in der Materialität. Die hinterlüfteten Fassaden der Wohngebäude erhielten eine Bretterschalung, die Bank hell gefärbelte Schindeln. Die Farben: Die typologischen Unterschiede bestärkt auch die Farbgebung. Die Nadelholzfassaden sind naturbelassen und wurden mit der Zeit silbergrau. Etwas abstrakter tritt die Bank in Erscheinung. Rote Biberschwanzziegeln auf den Dächern setzen Akzente. Die Energie: kompakte Baukörper sparen Bau- und Betriebskosten. Erdwärmepumpen sorgen für die Heizung.
Realisierung
Die Bank selbst versteht sich als regionales Finanzinstitut. Ganz konsequent wurden daher ausschließlich heimische Unternehmen beauftragt. Das war wirtschaftlich und emotional ohne Zweifel sinnvoll, weil eben diese Firmen es als "Ehrensache" empfunden haben, ihre Bestleistung in die Realisierung einzubringen.
Besonderheiten
Die hohen Standards in der Ausführung, auch die Details betreffend, wurden vom Auftraggeber sehr engagiert und zur Gänze mitgetragen. Die Zusammenarbeit von Architekten, Auftraggeber und Ausführenden hat sehr zufriedenstellend für alle Beteiligten funktioniert.