Wohnqualität und Identität schaffen in einem Gebiet, dass zur Zeit von Industriebauten geprägt ist. Exemplarisch für ein ganzes Gebiet entwickelt das Projekt eine Wohnvorstellung für ein neues Quartier im Norden Sarnens.
Das Projekt entstand im Rahmen der Bachelor-Thesis der Hochschule Luzern 2019.
Ausgangslage
Das Projekt Vision Sarneraatal 2050 setzt sich mit der Zukunft des Kantons Obwalden auseinander. Im Rahmen eines virtuellen Masterplans wird dabei im Gebiet Sarnen Nord (Untere Allmend) exemplarisch damit experimentiert, wie sich Wohn-, Arbeits- und Lebensraum in Zukunft auch in Sarnen in eine urbane Richtung entwickeln können, ohne dabei den Bestand oder das Dörfliche zu vergessen. Ziel dabei ist es, dass sich in Zukunft Sarnen Nord und der Dorfkern Sarnens ergänzen und gegenseitig die Qualitäten gestärkt werden können.
Entwurfsidee
Der Entwurf macht sich so auf die Suche nach Anhaltspunkten - nach Dingen, die im Dorfkern von Sarnen bereits da sind, Qualität haben und die für das neu gedachte Gebiet Sarnen Nord übernommen werden sollen. Entstanden sind 5 Punkte, auf denen der komplette Entwurf aufbaut: Die Plätze, die sich von Strassenräumen her öffnen und Aufenthaltsqualität bieten. Die Blicke zwischen den Gebäuden hindurch auf weitere Gebäude. Die ummauerten Gärten, die oftmals auch den Weg zum Eingang darstellen. Die Laubengänge. Und die Liebe zum Detail, die man in den Verzierungen an den Gebäuden sieht.
Projektierung
4 Zeilenbauten werden jeweils parallel zu den Parzellengrenzen gesetzt. Sie verfügen jeweils über 4 Geschosse und sind komplett von einer Gartenmauer umgeben – man wohnt also mitten im Garten und auch die Hauszugänge liegen darin. Der Garten holt die Natur vor die Haustüre: Blumenwiesen, Laubbäume und einige Gemüsebeete, in denen man selber etwas anpflanzen kann. Es wird bis ins Erdgeschoss – im Hochparterre – gewohnt.
Eine Ausnahme bildet das Haus am Platz. Es ist ein Geschoss höher als die anderen und rückt direkt an die Gartenmauer. So geht die Mauer direkt in den Sockel über und das Gebäude erhält einen städtischeren Ausdruck. Hier sind im Erdgeschoss die öffentlichen Nutzungen – ein Festsaal und ein Quartiercafé angesiedelt.
Als Zwischenschicht zwischen dem gemeinschaftlichen Garten und den privaten Wohnungen gibt es Laubengänge an allen Zeilenbauten. Diese sind zum Teil schmal, zum Teil weiten sie sich zu Loggias aus.
Die Wohnungen sind grösstenteils 3.5 und 4.5 Zimmerwohnungen und jeweils durchgesteckt, um so nochmals das Wohnen im Garten zu betonen. Die Küche der Wohnungen spielt eine wichtige Rolle. Sie tritt immer über den Laubengang hinaus und hat so eine 3-seitige Belichtung. In ihr finden sowohl Kochen als auch Essen statt. Die grossen Fenster stärken nochmals den Bezug zwischen innen und aussen.