DETAIL 6.2020, "Kostengünstig, einfach, prototypisch?" (Interview mit Barbara Holzer)
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Projektbilder & Renderings
Pläne
Schlösslipark Grundriss E00_1|1000
Schlösslipark Schnitt
Schlösslipark Schwarzplan
Kurzbeschrieb
Am Stadtrand von St. Gallen steht die Überbauung Schlösslipark, deren fünf Baukörper sich in Kubatur und Gestaltung harmonisch in das angrenzende Wohnquartier einfügen. Für eine optimale Umweltverträglichkeit wurde die Anlage auf Basis des Minergie-Standards konzipiert und realisiert.
Ausgangslage
Holzer Kobler Architekturen gewann zusammen mit Hager Partner Landschaftsarchitekten das Konkurrenzverfahren „Schlösslipark“ – einen zweistufigen, nicht anonymen Studienauftrag – mit einer überzeugenden architektonischen und freiraumplanerischen Lösung. Der Projektperimeter befindet sich in einem Wohngebiet mit starker landschaftlicher Anbindung und grosser Aufenthaltsqualität. Die Siedlungsstrukturen weisen unterschiedlichste Bebauungsmuster auf. Die neue Überbauung soll sich in den Landschaftsraum eingliedern und unter nachhaltigen und ökonomischen Kriterien geplant und realisiert werden.
Entwurfsidee
Das Grundkonzept basiert auf der Idee, dass die Überbauung in Anordnung und Gestalt sensibel auf ihre unmittelbare Umgebung und die Nachbarschaft reagiert. Fünf längliche Baukörper folgen dem leicht abfallenden Gelände und fügen sich in Form und Materialität harmonisch in den baulichen und landschaftlichen Kontext ein. Den Auftakt der Überbauung „Schlösslipark“ bildet das Gebäude an der Wolfgangstrasse, in dessen Erdgeschoss ein Gewerbebereich mit flexibler Raumteilung für unterschiedliche Nutzungen integriert ist. Das Gebäude bildet zur Wolfgangstrasse/Haggenstrasse den oberen städtebaulichen Abschluss und schafft ein selbstbewusstes Gegenüber zum „Schlössli“, einem feudal anmutenden, aus dem Jahr 1642 stammenden Gebäude, das heute als Restaurant genutzt wird. Die anderen vier Gebäude der Überbauung sind ausschliesslich der Wohnnutzung vorbehalten. Konzipiert sind die insgesamt 60 Wohnsegmente der Anlage mit vielfältigen Grundrissen, die allesamt grosszügige, offene Wohnbereiche, entsprechend angelagerte Balkon- oder Gartenflächen sowie klar abgegrenzte Schlafräume umfassen. Die dezente polygonale Form der Wohnhäuser, ihr harmonisch versetztes Arrangement und die filigrane Holzfassade vermitteln eine spielerische Leichtigkeit, die den wohnlichen Charakter der Überbauung verstärken.
Projektierung
Für eine optimale Umweltverträglichkeit wurde die Überbauung auf Basis von Minergie-Standards entworfen und realisiert. Die Konstruktion der Fassaden, deren mehrschichtiger und nachhaltiger Wandaufbau einen idealen Wärme-, Wind- und Schallschutz gewährt, basiert auf einem vorgefertigten modularen Elementbauverfahren, welches die Bauzeit vor Ort massiv verkürzte.
Der Landschaftsarchitektur wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Zwischen den Häusern wurden gesonderte Flächen gestaltet, die mit einheimischen Gehölzen, Stauden und einem lebendigen Blumenrasen bepflanzt sind, um die Aufenthaltsqualität auf dem Areal zu stärken. Die Übergänge von Wohnbereich zu landschaftlich geprägtem Raum, von privat zu halböffentlich, sind dabei fliessend, um so die innerhalb der Siedlung geschaffenen Erholungsräume möglichst integrativ und qualitätsvoll zu gestalten. Die Erschliessung des Grundstücks erfolgt ausschliesslich fussläufig auf Wegen mit einem speziellen, hellen Asphalt.