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Sportpark Bünzmatt WohlenFreizeit, Sport, Erholung Sportanlagen, Turn- und Mehrzweckanlagen (Neubau), Tribünenbauten und Garderobengebäude (Neubau), Restaurationsbetriebe (Neubau), Hallen- und Freibäder (Umbau aussen) Wettbewerbskategorien Öffentliche Bauten, Industrie und GewerbeSportpark Bünzmatt WohlenProjekt-ID: 764311 Bezugsfertigstellung: Oktober 2018 Grundstücksfläche: 52904 m2 Geschossfläche: 1454 m2 Nutzfläche: 1165 m2 Gebäudevolumen: 5035 m3 Gebäudekosten BKP 2: CHF 27'000'000.00 Zertifizierungen: Minergie-Standard für Kunsteisbahnen (1. ausgezeichnete offene Eisbahn in der Schweiz) Auszeichnungen: Schweizer Solarpreis 2019 Publikationen: Sibylle Hahner: "Poetische Ikone im Wandel". In: Das Magazin der Schweizer Baudokumentation, 3.2018, pp. 22-28., Susanne Ehrlinger, phalt Architekten AG: "Rohe Rille". In: context 3.2017, pp. 27., Roland Merz: "2 Redakteure, 2 Bäder". In: Modulor, 6.2017, pp. 58-60. Pläne Kurzbeschrieb Der Sportpark Bünzmatt ist eine zusammenhängende, ganzjährig zugängliche Freizeitanlage. Innerhalb einer weitläufigen Parkanlage werden eine neue Eisbahn, ein bestehendes Gartenbad sowie weitere vielseitige Sport- und Freizeitangebote wie Skatepark, Minigolf, Pétanque u.v.m. zusammengefasst. Ausgangslage Die geschützte Freibadanlage «Schwimmbad Bünzmatt» von Dolf Schnebli wurde im Jahre 1967 erstellt, 1976 wurde die Anlage um eine Eisbahn erweitert, später folgte ein Garderobengebäude und diverse Anpassungen. Die Spuren der langen Betriebsdauer waren der Anlage anzusehen, sämtliche Elemente waren sowohl baulich als auch betrieblich erneuerungsbedürftig. Die Sanierung des Schwimmbads sollte im Einklang mit der schützenswerten Architektur, im Zusammenhang mit den weiteren Sportanlagen des Perimeters - insbesondere einer neuen Eisbahn - sowie der Nutzung von Synergien betrachtet werden. Entwurfsidee Der städtebauliche Ansatzpunkt resultierte aus dem Freiraumkonzept der Gemeinde Wohlen, das vorsah, das Stadtzentrum durch attraktive und durchgrünte Fuss- und Radwege mit dem umliegenden Naherholungsgebiet zu verbinden. Die Lage des Projektperimeters bot die einmalige Möglichkeit, die Freiraumachse als öffentliche und ganzjährig zugängliche Park- und Freizeitanlage in die Tiefe zu erweitern. Die Eingriffe am bestehenden Gartenbad sollten sich an der bestehenden Bausubstanz orientieren, der Umgang mit der schützenswerten Bausubstanz behutsam erfolgen. Die ursprünglichen Qualitäten des Kassen-, Kiosk- und Restaurantgebäudes sollten durch Rückbau störender und nachträglich angebauter Elemente wieder erlebbar gemacht werden. Die schöne und grosszügige Parkanlage sollte weitgehend unverändert bleiben und nur örtlich an den Rändern durch zusätzliche Bepflanzungen ergänzt und verdichtet werden. Die neue Eisbahn wurde verkehrstechnisch gut erschlossen positioniert, sodass der Neubau am Übergang vom Siedlungsrand zum Naherholungsgebiet eine klare Adresse mit Scharnierfunktion einen neuen Haupteingang zur Gesamtanlage schaffte. Dort sollte die Zusammenlegung von Eisbahn, Gastronomie, Schwimmbad und Minigolf zu einer kombinierten Zone mit Kasse, Eingang, Verleih, Restaurant und Kiosk stattfinden. Die neue Eisbahn - mit Normfeld gemäss den Vorschriften für Erstliga-Spiele - und die Garderobenanlage waren für den Sportbetrieb sowie für den öffentlichen Eislauf zu planen. Projektierung Im Zuge der Sanierung wird das Freibad partiell auf neue Bedürfnisse ausgerichtet. Befreit von störenden und nachträglichen Anbauten gewinnt die Anlage seine ursprünglichen Qualitäten wieder und gliedert sich zusammen mit den verschiedenen neuen Sportfeldern in das übergeordnete städtebauliche Konzept des ganzjährig nutzbaren Sportparks ein. Das neue Konzept sieht eine zentrale Erschliessung vor. Die neue Eishalle bildet den Haupteingang zur Gesamtanlage und bündelt die gesamte Infrastruktur für die Aktivitäten, die nun in eine zusammenhängende Parkanlage eingebettet sind. Das Eisfeld wird von einem eingeschossigen Mantelbau 4-seitig umschlossen. Er bildet die zentrale Infrastruktur mit Garderoben und Gastronomie für die Nutzer sämtlicher Sportanlagen und beherbergt sämtliche Technik- und Sanitärräume. Die Räume sind direkt vom Eisfeldumlauf und von Aussen erschlossen, wodurch Korridore gänzlich entfallen und was zu einer betrieblich idealen Entflechtung von Publikum und Betrieb beiträgt. Auf die Flächen über der eingeschossigen Mantelnutzung wird ein imposantes Dach gesetzt. Die Fläche selbst bleibt als Galerie begehbar und dient in der Wintersaison als Zuschauerbühne und ist ganzjährig als Restaurant - und Aussichtsterrasse nutzbar. An den bestehenden Sichtbetonmauern und Familiengarderoben der Freibadanlage werden die Bereiche unter den markanten Pilzstützen einsichtig gemacht und in neue Funktionen (Sandkasten, Open-Air Bibliothek, Grillstellen) überführt. Realisierung Die Stahlkonstruktion der Eisfeldüberdachung gestaltete sich sehr anspruchsvoll. Von den ästhetischen Anforderungen der Architekten, die besondere Form der Konstruktion und die imposanten Dimensionen der Bauteile über die vollständige Integration der Bedürfnisse der Gebäudetechnik und die mit dem Korrosionsschutz verbundenen Einschränkungen bis hin zur Präzision und die Logistik, die für den Erfolg der Montage notwendig sind. Die wichtigsten Randbedingungen, wie die Aufteilung und Längen der Fachwerkträger, die Abmessungen der Verzinkungsbäder und der zu transportierenden Teile sowie das Bestimmen der Gewichte der Elemente für ihre Montage, wurden bereits bei der Angebotsabgabe berücksichtigt und in der Planungsphase verfeinert. Die vom Bauingenieur ursprünglich geplante Aufteilung der Fachwerkträger wurde nur geringfügig angepasst. Um eine einwandfreie Montagephase zu gewährleisten und Nachbearbeitungen auf der Baustelle und damit Probleme bei der Korrosionsbehandlung zu verhindern, wurden die Fachwerkträger in der Werkstatt gefertigt und provisorisch zusammengebaut. Die Position der Stirnplatten und ihrer Bohrungen entsprach somit exakt der der benachbarten Elemente. Unter der gleichen Einschränkung, die mit der Korrosionsschutzbehandlung verbunden ist, wurde die Übertragung der endgültigen Bedürfnisse der gesamten Gebäudetechnik parallel zur Planung der Struktur durchgeführt, was die vollständige Integration des Bedarfs auf präzise Weise ermöglichte. Besonderheiten An die offene Eisfeldüberdachung wurden diverse technische, funktionale und wirtschaftliche Anforderungen gestellt, die Form und Materialisierung massgeblich prägen. Das Dach bietet Schutz vor Regen, Schnee, Sonne und Wärmeeinstrahlung, zudem ermöglicht die Dachform eine natürliche Durchlüftung des Dachraumes, um Kondensatbildung zu minimieren. Die feuerverzinkte Trapezblechuntersicht mit akustisch wirksamer Perforation im Steg, trägt zu einer für den Sportbetrieb optimalen Raumakustik bei, ermöglicht eine Rückstrahlung auf die Eisfläche, um den Stromverbrauch der Eisproduktion zu reduzieren und hilft, die Kondensatbildung einzudämmen. Die Flächen der erhöhten Felder der äusseren Dachhaut boten sich für die Realisierung einer integrierten PV-Anlage an. Insgesamt erfüllt die Auslegung - als erste offene Eisbahn in der Schweiz - den Minergie-Standard für Kunsteisbahnen. Das Giebeldach aus einer Stahlkonstruktion mit Fachwerkträgern und einem gedämmten Trapezblechdachaufbau mit verzinkten und im Steg gelochten Stahltrapezblechen in der Untersicht, sowie Oblichtbändern mit einer stetigen natürlichen Belüftung des Dachraumes und öffenbaren Fenstern im Giebelbereich, vereint die vielseitigen und komplexen Anforderungen optimal unter einem Dach. Beteiligte Firmen HLK-Planer BBP Ingenieurbüro AG Freimatt 1 6277 Lieli LU 041 410 84 45 Architekt/Planer Baumanagement b+p baurealisation ag
Eggbühlstrasse 28 8050 Zürich 043 456 81 81 mail@bp-baurealisation.ch www.bp-baurealisation.ch Projekt-Adresse
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