Wohnbauten: Mehrfamilienhäuser und Überbauungen, Transformation: Sanierungen, Umnutzungen
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Wohnatelierhaus altes Weinlager, Nuglar
Projekt-ID:
783845
Bezugsfertigstellung:
April 2019
Wohnungen :
6
Stockwerke:
3
Parkplätze:
10
Gebäude:
1
Untergeschosse:
1
Grundstücksfläche:
2115 m2
Geschossfläche:
1554 m2
Nutzfläche:
1330 m2
Gebäudevolumen:
5496 m3
Gebäudekosten BKP 2:
CHF 2'650'000.00
Auszeichnungen:
Goldener Hase, "Die Besten 2019"
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Projektbilder & Renderings
Pläne
Situation
Grundriss Erdgeschoss
Grundriss 1. Obergeschoss
Grundriss Dachgeschoss
Grundriss Kellergeschoss
Querschnitt
Längsschnitt
Strassenfassade
Ostfassade mit Zugang
Westfassade
Südfassade
Detail Dach-Wandanschluss
plakat A0
Kurzbeschrieb
Ein ehemaliges Lagerhaus einer Schnapsbrennerei sollte abgerissen werden.. Mit einer Ausnahmebewilligung konnte das Sockelgeschoss erhalten und ein neuer Holzbau mit 6 Wohnateliers darauf gesetzt werden. Ein modularen System erlaubt ein einfaches Aus- und Weiternbauen des Wohnraums.
Ausgangslage
Das alte Weinlager der Schnapsbrennerei Urs Saladin AG von 1956 war früher ein reines Lagerhaus. Mit seinem markanten Volumen ist es ein Teil der städtebaulichen und kulturellen Geschichte der Gemeinde Nuglar. Durch eine Umzonung in W2 war das bestehende Gebäudevolumen aufgrund der neuen Ausnützungsziffer zu gross, das Gebäude musste abgerissen werden. Mittels einer Arealüberbauung konnten jedoch die Behörden überzeugt und eine Ausnahmebewilligung errungen werden, um daraus ein Wohnhaus für sechs Parteien zu bauen.
Entwurfsidee
Die gewachsene Struktur soll beibehalten werden, so dass man mit einem neuen, leicht reduzierten Gebäudevolumen in einem identischen städtebaulichen Kontext bleiben kann. Deshalb werden nur die Obergeschosse des Weinlagers abgebrochen und das bestehende hallenartige Sockelgeschoss wird als Kellergeschoss erhalten.
Die alten Aussenwände formen als Brüstung die Plattform, auf der das neue Gebäude errichtet wird.
Der neue Aufbau orientiert sich an der Idee des alten Gebäudes mit einem massigen Volumen unter einem grossen auskragenden Dach. Darunter entsteht durch die Verkleinerung ein riesiger gedeckter Aussenraum.
Das neue Gebäude wird auf der bestehenden Struktur des Kellergeschosses als Holzbau erstellt. Sieben 9m hohe Wände werden über die Fassade und die Decke miteinander verbunden und bilden so sechs Wohneinheiten aus, welche sich mit raumhohen Verglasungen Richtung Ost und West orientieren.
Projektierung
Das Gebäude ist ein reiner Holzbau aus Fichtenholz, Im Innenausbau wird beinahe alles mit 27mm Dreischichtplatten vor Ort gebaut. Oberflächen sind innen entweder roh oder mit einer Lasur gestrichen. Aussen ist das Holz mit Schwedenfarben gestrichen oder in der Fläche mit einer Vorvergrauung ¬behandelt, wir nennen es “Vorvergrünung”.
Im Erdgeschoss verweist der gegossene Betonboden und 2 Betonelemente, Küche und Badewanne, auf den alten Kellersockel. Spezifische statische Verbindungselemente sind in Stahl gehalten wie zB die Auflager der Deckenbalken.
Alle alten Oberflächen im Aussenbereich zeigen die Patina der letzten 50 Jahre und erzeugen eine Gleichzeitigkeit der verschiedenen Phasen des Gebäudes. Es liegt nun an den Bewohnern, das Gebäude und die Umgebung weiter zu gestalten.
Besonderheiten
Es wird ein Wohnateliergebäude errichtet mit einem einfachen, günstigen Grundausbau, welcher von den Bewohnern individuell weiter ausgebaut werden kann. Eine Einheit ist zuerst ein einziger Raum im Erdgeschoss mit einer Raumhöhe von 8.60 m und einer Grundstruktur mit Küche, Bad und Treppe. Ein einfaches System erlaubt, Böden für zwei weitere Geschosse einzubauen. So können verschieden grosse Galerien erzeugt werden oder weitere Räume eingebaut werden.
Die Bewohner besitzen und gestalten gemeinsam die Aussenflächen und den riesigen alten Keller.
Die 7. Einheit auf der Südseite ist ein gedeckter gemeinsamer Aussensitzplatz mit einer Aussenküche.