Auditbericht zur Zertifizierung Wohnüberbauung Riverside, Unterengstringen; Audit vom 12. 3. 2019 Auszug aus dem Bericht: Wir betrachten die naturnahe Umgebungsgestaltung als gelungen. Die Kriterien unserer Stiftung für ein Zertifikat sind vollumfänglich erfüllt. Erlauben Sie uns folgende Anmerkungen: - Normalerweise äussern wir uns nicht zu architektonischen Aspekten. Bei der Riverside Wohnsiedlung möchten wir aber dem Architekten Ueli Zbinden ein Kränzchen winden. Die flachen Gebäude in einer breiten U-Form, die mit weiss lasierten Tannenbohlen verkleideten Fassaden, die hervorragende Raumnutzung (30 Wohnungen auf 1200 m2 Gebäudegrundfläche) sind beeindruckend und vor allem fügen sie sich in die Flusslandschaft ein als wären sie schon immer dort gewesen. Sie wirken nicht wie ein Baukörper, sondern wie ein Landschaftselement. - Die Abgrenzung der Liegenschaft auf zwei Seiten mit Steinkörben erachten wir aus ökologischer und ästhetischer Sicht ebenfalls als optimal gelungen. - Der eigentliche naturnahe Teil der Umgebung fliesst ja als Wellenform rund um die Wohnsiedlung – eine originelle Idee in dieser Uferlandschaft. Dass in die Rabatten fast ausschliesslich Wildarten gepflanzt wurden ist vorbildlich. Mit herzlichem Dank für Ihr Engagement Reto Locher, Senior Adviser der Stiftung Natur & Wirtschaft
Projektbilder & Renderings
Pläne
Schwarzplan
Untergeschoss
Erdgeschoss
Obergeschoss
Attikageschoss
Längsschnitt Nord
Schnitte Ost - West
Schnitt 1:20
Südansicht
Ost-und Westansicht
Fassade 1:20
Kurzbeschrieb
Die Wohnanlage ist Teil einer neueren Bebauungen von Unterengstringen auf der Südseite der Limmat.
Das Programm beinhaltet 30 Mietwohnungen im mittleren Preissegment für Familien, aber auch für Einzelpersonen und ältere Menschen.
Ausgangslage
Ein Quartierplan legte die mögliche Ausnützung und die Gebäudehöhen fest. Gewünscht war ein möglichst ökonomisches Projekt mit hohem Wohnwert. Die neue Bebauung sollte als Teil der vorhandenen Quartierstruktur verstanden werden. Dabei wurde auch auf eine ansprechende Aussenraumgestaltung besonderer Wert gelegt. Gewünscht war, dass sich die Bewohner mit der gesamten Wohnanlage identifizieren können. Weitere Rahmenbedingungen bildeten der Hochwasserschutz und die Lärmbelastung durch die nahe Autobahn und die Kantonsstrasse.
Entwurfsidee
Ziel war es, mit einem einzigen Gebäude einen hohen Grad an Identität zu erreichen und dem speziellen Ort an der Limmat gerecht zu werden. Individuelles Wohnen und soziales Leben kommen gleichermassen zum Tragen. Die eigenständige Grossform bildet eine selbstverständliche Ergänzung des Quartiers und bezieht auch den Uferraum der Limmat mit ein. Die Setzung parallel zur Langwisenstrasse vervollständigt die Quartierstruktur. Die Strasse erhält dank der strassenbegleitenden Südfassade und der Baumallee ein urbanes Gesicht. Auf der Nordseite dagegen öffnet sich die Figur mit einem Hof zur Limmat hin.
Der Hofraum selbst bildet das gemeinschaftliche Zentrum der Wohnanlage mit den beiden Hauseingängen. Das Hofthema findet sich auch in der Erschliessung der Wohnungen wieder: Zwei Treppenhäuser mit offenen Lichthöfen für je sechs Wohnungen pro Geschoss bilden einladende und helle Begegnungsräume. Damit wird nicht nur eine ökonomische Lösung für die Erschliessung gefunden, sondern auch dem sozialen Leben wird so Rechnung getragen.
Zur räumlichen Grosszügigkeit auch der kleineren Wohnungen trägt die offene Zuordnung von Küche, Essplatz und Wohnraum mit raumhohen Fenstern bei. Die Wohnbereiche sind entweder übereck oder zweiseitig orientiert.
Die Architektur des Gebäudes wirkt leicht und filigran und trägt der Naturnähe mit einer Holzfassade aus einer fein profilierten, naturvergrauten Holzschalung Rechnung.
Die Aussenraumgestaltung ist mit einer naturnahen Bepflanzung ausgeführt.
Projektierung
Erfüllt wird ein Minergiestandard ohne kontrollierte Lüftung. Die Wärmeerzeugung erfolgt mit Erdgas. (Erdsonden sind wegen des Grundwasserschutzes nicht möglich.)
Fassade: Tragendes Einsteinmauerwerk BN 17.5 cm (wo statisch und akustisch notwendig, Stahlbeton), innen mit Weissputz, aussen gedämmte, hinterlüftete Holzfassade als Montagebau in Holz mit horizonalter und vertikaler Schalung auf Lattenunterkonstruktion geschraubt.
Das Untergeschoss wird als weisse Wanne mit der Dichtigkeitsklasse I ausgeführt. Die Decke über dem Untergeschoss sowie die Geschossdecken sind in Stahlbeton ausgeführt, welche auf den gemauerten Innenwänden wie auch auf den tragenden Fassaden aufliegen.
Wärmedämmung mit Mineralwolle, D = 220 mm, im Sockelbereich XPS, D= 220 mm. Platten geklebt und mit wärmegedämmten Schrauben befestigt
Fensterleibungen aus Holz. Fenster in Holz-Metall.
Tragwände: BN 15–17.5 cm Mauerwerk, tragende Kellerwände KS 15 cm vollfugig gemauert und bereit zum streichen.
Das Flachdach ist ein einschaliges, nicht belüftetes Warmdach mit Photovoltaikanlage und extensiver Begrünung der Restflächen.
Realisierung
Spezielle Aufmerksamkeit galt dem Lärmschutz mit den Planungswerten einer ESII. Sowohl in der Grundrissorganisation wie auch für die Belüftung der Räume wurden spezielle Vorkehrungen getroffen z. B mit Lüftungsfenstern, welche sich vom Lärm abwenden. Mit den getroffenen Massnahmen wurde der Wohnwert an dieser speziellen Lage an der Limmat erheblich gesteigert.