Wohnüberbauung Sibechämihuus - Ein gesundes Mehrfamilienhaus
Wohnen (ab 3 Wohneinheiten)
Mehrfamilienhäuser (Neubau)
Wettbewerbskategorien
Wohnbauten: Mehrfamilienhäuser und Überbauungen
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Wohnüberbauung Sibechämihuus - Ein gesundes Mehrfamilienhaus
Projekt-ID:
767471
Bezugsfertigstellung:
Juli 2019
Wohnungen :
9
Stockwerke:
4
Parkplätze:
30
Gebäude:
1
Untergeschosse:
1
Grundstücksfläche:
1596 m2
Geschossfläche:
2314 m2
Nutzfläche:
1905 m2
Gebäudevolumen:
7590 m3
Gebäudekosten BKP 2:
CHF 5'200'000.00
Links
Projektbilder & Renderings
Pläne
Situation
Erdgeschoss
Obergeschoss
Grundriss 1. Dachgeschoss
Grundriss 2. Dachgeschoss
Untergeschoss
Nordfassade
Südfassade
Ostfassade
Westfassade
Querschnitt
Längsschnitt
Detail Brandschürze
Vordach
Prospekte & Beschriebe
Moodboards
Kurzbeschrieb
Die nachhaltig gebauten Mietwohnräume, die den Menschen ins Zentrum stellen, bieten neben dem gesunden Wohnklima auch Geborgenheit. Bei jeder Form, Farbe und Materialwahl wurde auf Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit geachtet. Schweizer Materialien und Produkte sind eine Selbstverständlichkeit.
Ausgangslage
Ein historisches Riegelhaus, das sogenannte „Sibechämihuus“, mitten im Zentrum von Dielsdorf mit bestehender Scheune, Hof und Garten, wird restauriert und auf den modernsten Stand gebracht. Auf dem grossen Grundstück wird die alte Scheune durch ein Mehrfamilienhaus ersetzt. Die bestehende, nüchterne Parkierungsanlage wird neu gestaltet und mittels Bäumen zum Baumgarten. Dieser wird in naher Zukunft das Grundstück vor der stark befahrenen Wehntalerstrasse schützen und einen natürlichen Abschluss gegen Westen bilden. Der bepflanzte Innenhof ergibt einen Naherholungsraum für Bewohner und Natur.
Entwurfsidee
Durch die Lage des Neubaus nahe an der Schulstrasse und die Zufahrt zur Einstellhalle an der Bahnhofstrasse entstand eine grosszügige Grünfläche zwischen dem Riegelhaus und dem Neubau. Das neue MFH symbolisiert die Scheune im Garten und ist entsprechend gestaltet. Bestimmte Elemente, Materialien und Farben des neuen Mehrfamilienhauses sind bewusst mit Bezug auf historische Aspekte gewählt. So ist das traditionelle Zürivieri beim Vordach zu erahnen und die Treppenhausverglasung darf als Schürtor gelesen werden. Das verglaste Treppenhaus mit Zugang zum Garten ist gegen den Innenhof gerichtet und bietet die Aussicht zu den Grünflächen und dem bestehenden Riegelhaus. Der oft gemauerte Stallteil einer Scheune wird durch die horizontale Holzschalung in der Fassade dargestellt. Die restliche Fassade ist mit einer vertikalen Holzlschalung verkleidet. Dahlien, Schmetterlinge, Efeuranken sowie der Rotschwanz bilden Muster für die farbigen Balkongeländer gegen die Schulstrasse.
Projektierung
Das zentrale Element, das Riegelhaus, ein rarer Vertreter eines Mehrfamillienbauern-Reihenhauses aus dem 17. Jahrhundert mit seinem Bauerngarten, ist in seiner Erscheinung so ursprünglich wie möglich zu erhalten. Dies sind die Bedingungen vom bestehenden Schutzvetrag mit der Gemeinde. Die Platzierung des Mehrfamilienhauses ist so gewählt, dass eine traditionelle Hofsituation entsteht, respektive bewahrt wird. Das geschützte Riegelhaus steht, wie es sich gehört, im Zentrum der Gestaltung. Der Bezug zum historischen Riegelhaus ist in jeder Planungsphase spürbar. Bei der Detallierung der Materialwahl, in der Gestaltung und bei der Positionierung des Mehrfamilienhauses wird das Riegelhaus berücksichtigt. Das Wohnhaus ist von der Schulstrasse erschlossen. Alle Wohnungen sind gegen Süden ausgerichtet. Das Erdgeschoss umfasst je eine 4 1/2 Zi. Wohnung, 2 1/2 Zi. Wohnung und 3 1/2 Zi. Wohnung. Im Obergeschoss sind zwei 3 1/2 Zi. Wohnungen sowie eine 4 1/2 Zi. Wohnung. Im Dachgeschoss zwei 4 1/2 Zi. und eine 3 1/2 zi. Maisonette-Wohnung. Im Untergeschoss befinden sich die Neben- und Technikräume sowie die Tiefgarage mit 24 Einstellplätzen sowie Abstellplätze für Velos und Motos. Mit dem Lift können sämtliche Geschosse direkt erreicht werden. Die Tiefgarage wird von der Bahnhofstrasse erschlossen. Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels einer Wärmepumpe mit Erdsonde.
Realisierung
Der Baubeginn erfolgte im Winter 2018 und im Herbst 2019 war das Mehrfamilienhaus vollständig bewohnt. Die Sanierung vom Sibechämihuus begann im Anschluss. Die Fertigstellung der Riegelhaussanierung ist geplant für Sommer 2021.
Mit dem Neubau des Mehrfamilienhauses konnte eine Lücke im alten Dorfkern geschlossen werden, es entstand wertvoller Wohnraum mitten im Dorf und die Anlage fügt sich angenehm ins Dorfbild ein.
Besonderheiten
Das neue Mehrfamilienhaus wurde in Hybridbauweise erstellt. Die statische Struktur besteht aus Stahlbeton, welche zugleich die Erdbebensicherheit garantiert. Die Innenwände aus Backstein dienen dem gesunden Wohnklima und speichern die Wärme. Die Aussenwände sowie die beiden Dachgeschosse sind vollständig in der Holzelementbauweise erstellt. Verkleidet ist das Gebäude mit einer einheimischen Douglasien Schalung. Sämtliches Holz stammt aus Schweizer Wäldern. Die Wärmedämmung besteht aus Holzfaserplatten, Zelluloseflocken und Schafwolle. Die Innenwände und Vorsatzschalen sind rein mineralisch verputzt. Die ganze Konstruktion ergibt ein diffusionsoffenes gesundes Wohnklima. Einheimische, regionale Anbieter und Produkte wurden bevorzugt. Ausnahmen bilden das Parkett sowie die Platten, welche aus nachhaltiger europäischer Produktion stammen. Durch die Hybridbauweise wird eine schnelle und trockene Bauweise gewährleistet. Für die Bewohner ist diese Bauweise ideal. So wird bereits zu Beginn ein optimales Wohnklima erreicht. Die inneren Oberflächen zeigen eine individualisiertes, harmonisches Farbkonzept bezugnehmend auf die verschiedene Wohnungstypen und erzeugen so eine angenehme Wohnatmosphäre. Dies kommt mit dem drei verschiedene Farbkonzepte Aqua, Terra und Himmelblau zum Ausdruck.