Der Leitgedanke ist die Entwicklung einer baulich konstruktiven und räumlichen Struktur, die den Nutzern als Gerüst für Möglichkeitsräume dient. Sie ist flexibel und langfristig entwickelbar.
Situation initiale
Belgrad zeichnet sich durch sein sehr heterogenes Stadtbild aus. Durch die vielen Kriege, die die Stadt durchlebt hat, lassen sich die architektonischen Spuren lesen wie in keiner anderen Stadt. Die Stadt besteht aus Schichten der Zeit. Das Gebiet befindet sich im angesagten Dorćol Quartier, an der Grenze zum Industriequartier Vračar. Der Stadtteil gehört zu einen der ältesten Teilen Belgrads und zählt dadurch zu einem der interessantesten Viertel. Die behandelte Parzelle weisst eine nicht allzu grosse Baukultur auf.
Idée de départ
Der Leitgedanke der Planung ist die Entwicklung einer baulich konstruktiven und räumlichen Struktur, die den Nutzern als Gerüst für Möglichkeitsräume dient. Sie ist flexibel und langfristig entwickelbar. Mittels An-, Um-, und Weiterbau ermöglicht sie einen dauerhaften Transformationsprozess und gewährleistet so den Erhalt von kreativem Freiraum und respektiert die vorhandene Bausubstanz.
Das Konzept der vertikalen Infrastruktur ist eine dreidimensionale Anleitung für den Selbstbau: Das infrastrukturelle Rückgrat der Siedlung bilden die fünf exakt gesetzten Multifunktionaltürme, die aus einfachen, schnell zu errichtenden Stahl- und Holzbauelementen bestehen.
Das Ziel ist es, eine vertikale Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, die im ersten Schritt für die Aktivierung des Areals zuständig ist. Durch unterschiedliche Zwischennutzungen werden sie so zum Magneten des Quartiers. Durch die im Erdgeschoss situierten Werkstätten wird die Tragstruktur durch Selbstbau zum Wohnraum umgenutzt. So ermöglicht die offene Struktur ein langfristiges, stufenartiges und gesundes Wachstum des Areals. Die Skelettbauweise macht es den Bewohnern möglich, ihre gekaufte Fläche selber flexibel zu bebauen. Die unterschiedlich materialisierten Türme sollen den Bewohnern als Hilfestellung bei Neu- und Umbauten dienen und den Umgang mit dem Bestand aufzeigen.
Conception
Die Setzung der Türme lehnt sich an bereits bestehende Strukturen an und definiert in Zusammenspiel mit den bestehenden Bauten neu Zwischenräume. Durch die Höhe der Türme wird eine Maximalhöhe der Gebäude definiert und gewährleistet einen sensiblen Umgang mit dem umliegenden Bestand. Der Bezug der Zwischenräumen sowie die Kommunikation der verschiedenen Wohnbauten untereinander ist ein wichtiger Punkt im städtebaulichen Entwurfs. Das Leben soll sich im Hof und den gemeinschaftlichen genutzten Aussenbereich abspielen. Die Lauben werden zum Hof gerichtet und fungieren als Gesicht der gebauten Masse. Das Quartier identifiziert sich neu durch die Möglichkeiten des Selbstausbaus, was das heterogene Stadtbild widerspiegelt. Durch den Stufenartigen Ausbau werden neue Zeitspuren der Belgrader Architektursprache geschaffen und gefördert.